Bildung durch Bilder
Erkenntnistransfer zwischen Hochschule und Schule
Die Bedeutung von Bild- und Medienkompetenzen zur erfolgreichen Teilhabe an einer zunehmend von visuellen Erfahrungen geprägten Gesellschaft ist heute allgemein unbestritten. Vor diesem Hintergrund erscheint es umso wichtiger, gerade auch aktuelle Forschungserkenntnisse im Bereich der Bild- und Kulturwissenschaften einer möglichst breiten gesellschaftlichen Nutzung zugänglich zu machen. Im Zentrum des von der DFG finanzierten Transferprojektes „Bildung durch Bilder“ steht daher die Aufgabe, die Erkenntnisse der ebenfalls von der DFG geförderten Kolleg-Forschergruppe „BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik“ in schulische Vermittlungsprozesse zu transferieren.
Das Projekt „Bildung durch Bilder“ wurde am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin gemeinsam mit den Fachdidaktiken Deutsch und Geschichte sowie mit sechs Gymnasien in Berlin und Brandenburg konzipiert und nimmt insbesondere die interdisziplinären Einbindungsmöglichkeiten eines umfassenden Verständnisses visueller Semantiken in den Blick. Es konzentriert sich hierzu auf zwei geisteswissenschaftliche Schulfächer, in deren Bezugswissenschaften und Fachdidaktiken Bilder eine zunehmende Rolle spielen: die Fächer Deutsch und Geschichte.
Auf der Basis einer intensiven Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachdidaktiken werden im Rahmen verschiedener Praxisformate an den Schulen methodisch anspruchsvolle Vermittlungsstrategien sowie nachhaltig einsetzbare Unterrichtssequenzen und Lehrmodule erarbeitet, die in die bestehenden schulischen Curricula der beiden Fächer eingebettet werden. Im Rahmen dieser Lehrmodule sollen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, visuelle Strukturen in einem umfassenden Sinn zu problematisieren, d. h. sie in ihren spezifischen ästhetischen Qualitäten zu erkennen und sie gleichzeitig in ihrer historischen, gesellschaftlichen, politischen oder ökonomischen Bedeutung zu erschließen. Erst in der Vermittlung von Wirklichkeitsbezug und Eigenwirklichkeit, in der Verschmelzung von Historisierung und ästhetischer Analyse der Bilder lassen sich ihre Funktionen, Bedeutungen und Geltungsweisen angemessen fassen.
Die Partnerschulen und das Kunsthistorische Institut der FU Berlin können für das Projekt bereits auf umfangreiche praktische Erfahrungen aus einem Kooperationsprojekt zurückgreifen, das unter dem Namen „Denkwerk Kunstgeschichte“ von 2006 bis 2011 von der Robert Bosch Stiftung finanziert wurde.